Lassen Sie mich an dieser Stelle darlegen, wie unser Handeln im letzten Jahr die Zukunft der FCI beeinflussen wird. Ich leugne nicht, dass wir unsere Erfolge zusammenfassen und begründen müssen, warum wir so oder so vorgegangen sind. Dennoch möchte ich auch auf unsere Zukunft als internationale Organisation und allem voran auf die Zukunft unserer Hunde weltweit eingehen.

Im letzten Jahr waren drei Aspekte prägend: Zusammenarbeit, Innovation und Vorbereitung auf die Zukunft. Diese drei Schlagwörter werden unsere Organisation durch das nächste Jahr geleiten.

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Rafael de Santiago
FCI-Präsident
Wissenschaftliche kommission der FCI - Tätigkeitsbericht

Präsidentin: Dr. Kirsi Sainio
Mitglieder: Prof. Åke Hedhammar, Dr. Andreas Villalobos, Dr. Margarita Durán, Dr. Grégoire Leroy

Die Wissenschaftliche Kommission der FCI hatte sich seit 2015 in einer außergewöhnlichen Lage befunden, zumal sie seit diesem Jahr keinen Präsidenten mehr hatte. Grund hierfür waren die unglücklichen Umstände, die die Wiederwahl unseres ehemaligen Präsidenten, Professor Zeev Trainin, bei der Generalversammlung in Mailand verhindert hatten. Nach der außerordentlichen Sitzung der Kommission im November 2015 in Thuin war die Kommission blockiert. Nach dieser Sitzung fehlte neben einem Mitglied auch der Präsident. Prof. Trainin wurde von einem Mitglied der Kommission als „Senior Advisor“ (leitender Berater) der Kommission vorgeschlagen. Die Lage konnte bis heute nicht vollständig entschärft werden.

Nichtsdestotrotz war die Kommission bei der Sitzung in der Lage, das Verfahren zur Anerkennung einer neuen Rasse, des Lancashire Heeler (FCI-Standard Nr. 360), abzuschließen. Die Rasse wurde im Mai 2016 provisorisch anerkannt. Ebenso befasste sich die Kommission mit dem Antrag auf Anerkennung zweier neuer tschechischer Rassen, d.h. des Chodsky Dog und des Prazsky Krysarik Dog. In deren Populationsstatistik fehlen noch immer detailliertere Informationen, wobei der Sachverhalt bei der Sitzung in Paris 2017 behandelt wird.

Die neue Präsidentin wurde von den restlichen Mitgliedern in einer vom FCI-Büro durchgeführten Abstimmung gewählt. Und so wurde im Februar 2016 Dr. Kirsi Sainio neue Präsidentin.

Bedauerlicherweise waren einige Mitglieder der Kommission nicht in der Lage, den Sitzungen der Wissenschaftlichen Kommission und der Standardkommission beizuwohnen, die im April 2016 auf die freundliche Einladung der Federación Canófila Mexicana hin stattfinden sollten. Entsprechend wurde die Sitzung der Wissenschaftlichen Kommission abgesagt. Die nächste Sitzung wird im April 2017 in Paris am Rande des dritten Internationalen Workshops über Hundegesundheit stattfinden, der von der Société Centrale Canine (Frankreich) veranstaltet wird. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Kommission in der Lage sein wird, ihre wichtige Tätigkeit fortzusetzen.

Im Übrigen war die Kommission in der Zwischenzeit nicht untätig. Dr. Grégoire Leroy war 2016 bei der Welthundeausstellung in Moskau und führte gemeinsam mit einem Mitglied der Standardkommission die Untersuchung des Russischen Toy durch. Die endgültige Anerkennung der Rasse steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der Kommission. Ebenso untersuchte Dr. Leroy die Familiengruppen mehrerer neuer Rassen, die von der FCI anerkannt werden sollen. Alle diese Rassen werden in der nächsten Sitzung untersucht.

Darüber hinaus hat die Kommission mehrere Artikel und Präsentationen auf der FCI-Website veröffentlicht, darunter ein Artikel von Prof. Trainin und Dr. Leroy mit dem Titel: „Dog breeding and molecular tools: uses and concerns“. Eine umfassende Präsentation von Dr. Villalobos (auch als PowerPoint abrufbar) trägt den Titel: „Enfermedades hereditarias y congénitas“. Die englische Übersetzung dieser wichtigen Beiträge steht noch aus. Schließlich wurde ebenfalls ein neues Muster des internationalen FCI-Zertifikats für Hüftgelenk-Ellbogendysplasie veröffentlicht. Das Zertifikat kann auch von den nationalen Hundeverbänden verwendet werden.

Die Präsidentin der Kommission, Dr. Kirsi Sainio, beantwortete mehrere Fragen und Anfragen der Mitglieder, d.h. der nationalen FCI-Hundeverbände, aber auch von Einzelpersonen, die über bestimmte gesundheitliche oder genetische Probleme ihrer Hunde besorgt waren.

All das hat einmal mehr aufgezeigt, dass die Arbeit der Wissenschaftlichen Kommission wichtig ist und wir künftig keinesfalls auf diese Kommission verzichten können. Die Arbeit der Kommission ist gewiss mit Herausforderungen gespickt. Doch ich bin davon überzeugt, dass es dabei nichts gibt, was wir nicht zum Wohle unserer Hunde lösen könnten.

Kirsi Sainio
Präsidentin der Wissenschaftlichen Kommission der FCI